06 Juli 10 Tipps gegen Grübeln, Gedankenkarusell und Overthinking
Kennen Sie das? Man liegt nachts im Bett, die Welt schläft friedlich und das eigene Gehirn dreht plötzlich auf Hochtouren. Willkommen im Gedankenkarussell! Was genau steckt dahinter und warum kommen wir manchmal nicht aus diesem mentalen Rummelplatz heraus? Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick auf das Grübeln, das Gedankenkarussell und Overthinking werfen.
Wann steigen wir ins Gedankenkarussell ein?
Es gibt viele Gründe, warum wir uns im Gedankenkarussell wiederfinden:
Stress: Stress ist einer der Hauptauslöser für Overthinking. Wenn wir unter hohem Druck stehen, beginnt unser Gehirn unermüdlich nach Lösungen zu suchen. Das Problem dabei ist, dass wir oft nicht in der Lage sind, diese stressigen Situationen sofort zu lösen, was zu endlosen Gedankenschleifen führt. Das Gehirn analysiert die Situation immer wieder, in der Hoffnung, eine neue Lösung zu finden, was uns jedoch oft nur noch mehr erschöpft.
Krisen: In Zeiten von persönlichen oder beruflichen Krisen ist unser Verstand besonders aktiv. Ob es sich um eine Trennung, den Verlust eines Arbeitsplatzes oder eine gesundheitliche Krise handelt, solche Situationen werfen viele Fragen auf: „Was hätte ich anders machen können?“ oder „Wie geht es jetzt weiter?“. Diese Unsicherheiten führen dazu, dass wir intensiv über die Vergangenheit und die Zukunft nachdenken, anstatt im Hier und Jetzt zu leben.
Schüchternheit und soziale Phobie: Für Menschen, die sich in sozialen Situationen unsicher fühlen, ist das Gedankenkarussell ein ständiger Begleiter. Nach einem Treffen oder einer Veranstaltung gehen sie immer wieder durch, was sie gesagt oder getan haben, und überlegen, ob sie sich richtig verhalten haben. Diese Selbstzweifel können dazu führen, dass sie soziale Interaktionen meiden, was das Problem nur verschlimmert.
Hochsensibilität: Hochsensible Menschen nehmen ihre Umwelt intensiver wahr als andere. Sie bemerken kleine Details und Emotionen, die anderen vielleicht entgehen. Diese erhöhte Wahrnehmung führt dazu, dass sie häufig über viele Details und mögliche Konsequenzen nachdenken. Sie machen sich Sorgen um die Gefühle anderer und überlegen oft, ob sie etwas falsch gemacht haben oder wie sie die Situation verbessern können. Hochsensible Personen brauche etliche Gedankenschleifen, bis das Erlebte verarbeitet und abgelegt oder losgelassen werden kann.
Ängste und Angststörungen: Menschen, die unter Ängsten leiden, sind besonders anfällig für Overthinking. Sie neigen dazu, mögliche Gefahren und Worst-Case-Szenarien immer wieder gedanklich durchzuspielen. Diese ständige Sorge um die Zukunft kann sie in einem Teufelskreis aus Angst und Grübeln gefangen halten, der schwer zu durchbrechen ist.
Das Unterbewusstsein: Unser Unterbewusstsein spielt eine große Rolle im Gedankenkarussell. Oft übernehmen unbewusste Gedanken aus Erfahrungen der Vergangenheit die Führung, zum Beispiel aus der Kindheit und halten uns fern der Realität. Wir denken über Situationen nach, die möglicherweise nie eintreten werden, und bereiten uns auf das schlimmstmögliche Ergebnis vor. Dieses Worst-Case-Denken hält uns gefangen und verhindert, dass wir uns auf positive Aspekte konzentrieren.
Die Auswirkungen des Grübelns und Overthinkings
Wenn das Gedankenkarussell erst einmal Fahrt aufgenommen hat, kann es verschiedene negative Auswirkungen auf unser Wohlbefinden haben und mit solchen Symptomen kommen viele Klienten zu mir, weil sie stark darunter leiden:
Schlafstörungen: Unsere Gedanken halten uns wach und lassen uns nicht zur Ruhe kommen. Das ständige Grübeln verhindert einen erholsamen Schlaf, was zu Müdigkeit und verminderter Leistungsfähigkeit führt.
Erschöpfung: Das ständige Grübeln verbraucht viel Energie und kann zu mentaler und physischer Erschöpfung führen. Wir fühlen uns ausgelaugt und sind weniger produktiv.
Konzentrationsprobleme: Wenn unser Kopf ständig mit Gedanken beschäftigt ist, fällt es schwer, sich auf andere Aufgaben zu konzentrieren. Unsere Produktivität leidet, und wir machen mehr Fehler.
Entscheidungsschwierigkeiten: Zu viele Gedanken und Analysen machen es schwer, klare Entscheidungen zu treffen. Wir verlieren uns in den vielen Möglichkeiten und finden keinen klaren Weg.
Emotionale Belastung: Overthinking kann zu einer erhöhten emotionalen Anspannung und sogar zu Angst- und Depressionssymptomen führen. Die ständige mentale Belastung beeinträchtigt unser emotionales Wohlbefinden und kann langfristig zu ernsthaften körperlichen- und psychischen Problemen führen.
Wie steigen wir aus dem Karussell aus?
Zum Glück gibt es verschiedene Strategien, um das Gedankenkarussell zu stoppen und wieder Ruhe in den Kopf zu bekommen:
10 Tipps gegen Overthinking
- Achtsamkeit und Meditation: Regelmäßige Meditation und Achtsamkeitsübungen helfen dabei, den Geist zu beruhigen und im Hier und Jetzt zu bleiben. Diese Techniken können dabei helfen, sich von den endlosen Gedankenschleifen zu lösen und eine neue Perspektive zu gewinnen.
- Kreative Aktivitäten: Malen, Schreiben oder Musik können ein wunderbares Ventil für übermäßige Gedanken sein und helfen, sich zu entspannen. Kreativität ermöglicht es uns, unsere Gedanken auf eine produktive Weise auszudrücken.
- Bewegung: Sport und Bewegung sind effektive Methoden, um den Kopf frei zu bekommen und Stress abzubauen. Körperliche Aktivität hilft nicht nur, den Geist zu beruhigen, sondern fördert auch die Freisetzung von Endorphinen, die unser Wohlbefinden steigern.
- Gespräche: Über die eigenen Gedanken und Sorgen zu sprechen, kann entlastend wirken. Ein Gespräch mit Freunden, der Familie oder einem Therapeuten kann neue Perspektiven eröffnen und beruhigen. Der Austausch mit anderen hilft, die Gedanken zu ordnen und Unterstützung zu finden. Auch das Gedachte dem Tagebuch mitteilen hilft, um sich selbst besser zu verstehen und um die Gedanken zu sortieren.
- Struktur im Alltag: Ein strukturierter Tagesablauf mit festen Zeiten für Arbeit, Entspannung und Schlaf kann helfen, das Gedankenkarussell zu stoppen. Routine und Struktur bieten Sicherheit und helfen dabei, den Tag besser zu bewältigen.
- Natur: Zeit in der Natur zu verbringen, kann unglaublich beruhigend wirken. Der Kontakt mit der natürlichen Umgebung hilft dabei, den Kopf freizubekommen und Stress abzubauen. Ein Spaziergang im Wald, ein Tag am Strand oder einfach nur im Garten zu sitzen, kann wahre Wunder wirken.
- Atemübungen: Tiefes Atmen und Atemtechniken können helfen, das Nervensystem zu beruhigen und den Geist zu entspannen. Atemübungen sind einfach durchzuführen und können überall praktiziert werden. Sie helfen, die Aufmerksamkeit vom Gedankenkarussell weg auf den gegenwärtigen Moment zu lenken.
- Tagebuch schreiben: Das Führen eines Tagebuchs kann ein effektiver Weg sein, um Gedanken und Sorgen zu ordnen. Durch das Schreiben können wir unsere Gefühle und Gedanken strukturieren und besser verstehen. Es hilft auch, wiederkehrende Muster zu erkennen und Lösungen zu entwickeln.
- Selbstmitgefühl: Oft sind wir unsere eigenen schlimmsten Kritiker. Selbstmitgefühl bedeutet, sich selbst Freundlichkeit und Verständnis entgegenzubringen, besonders in schwierigen Zeiten. Anstatt sich selbst für das Grübeln zu verurteilen, sollten wir uns so behandeln, wie wir einen guten Freund behandeln würden.
- Hypnosetherapie: Als spezialisierte Therapiemethode kann die Hypnosetherapie tief in das Unterbewusstsein eindringen und dabei helfen, negative Gedankenschleifen und Glaubenssysteme zu durchbrechen. In meiner Praxis setze ich Hypnosetherapie ein, um Klienten dabei zu unterstützen, ihre Ängste und Auswirkungen der Gedanken zu lösen und ein positiveres Denken zu fördern. Hypnose kann helfen, das Unterbewusstsein zu entlasten und neu zu programmieren und damit das Overthinking effektiv zu reduzieren.
Schlusswort
Das Gedankenkarussell gehört wohl zum Menschsein dazu. Wichtig ist, dass wir lernen, es anzuhalten und auszusteigen, wenn es uns zu viel wird. Mit den richtigen Strategien und Unterstützung können wir wieder mehr Ruhe und Klarheit in unseren Alltag bringen. Denken Sie daran: Es ist völlig normal, ab und zu zu grübeln. Geben Sie sich selbst die Erlaubnis, auch mal loszulassen und zu entspannen. Und wenn Sie merken, dass das Overthinking Ihr Leben übermäßig beeinflusst, kann Hypnosetherapie eine sehr wirkungsvolle Unterstützung bieten. Falls Sie das betrifft, vereinbaren Sie gerne einen kostenlosen Telefontermin, um Fragen zu klären, oder buchen Sie direkt einen Ersttermin.
Ich freue mich auf Sie!